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Aktuelle Informationen zur Hormonersatztherapie der Frau

Seit die europäische Zulassungsbehörde EMEA den Stellenwert der Hormonersatztherapie überprüft hat, besteht Verunsicherungen bei den betroffenen Frauen. Wir fassen hier die wichtigen Erkenntnisse zusammen. Weitere Informationen erhalten sie zudem im Rahmen unserer telefonischen Beratung.

Warum wurde der Stellenwert der Hormonersatztherapie überprüft ?

In den Jahren 2002 und 2003 wurden grosse Studien veröffentlicht, die zu neue Erkenntnisse über die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit der Hormonersatztherapie führten. Dies war für die diversen Zulassungsbehörden Anlass, die Praxis zu überprüfen und neue Empfehlungen zu machen.

Steigt das Risiko an Brustkrebs zu erkranken, wenn ich eine Hormonersatztherapie durchführe ?

Ja, das Risiko steigt. Wenn Sie nur ein östrogenhaltiges Präparat verwenden ist das Risiko geringer als wenn Sie ein Kombinationsprodukt verwenden, welches zusätzlich ein Gestagen enthält.

Ist Tibolol eine Alternative zu den <klassischen> Hormonpräparaten ?

Nein. Nach dem heutigen Wissensstand ist anzunehmen, dass Tibolol ebenfalls das Brustkrebsrisiko erhöht.

Warum werden weiterhin Östrogen/Gestagen-Kombinationsprodukte verwendet, obwohl bei solchen Kombinationen das Brustkrebsrisiko höher ist als die Einzelsubstanz ?

Es stimmt, dass die Kombination das Brustkrebsrisiko erhöht. Allerdings bietet das in der Kombination enthaltende Gestagen einen Schutz gegen das Risiko für das Auftreten eines Krebses der Gebärmutterschleimhaut.

Langfristig gesehen ist wahrscheinlich das Gesamtkrebsrisiko der Kombination gleich gross wie die einzelne Verwendung von Östrogenen.

Wie lange bleibt das erhöhte Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, bestehen ?

Die Frage ist nicht einfach zu beantworten. Die folgenden Aussagen können jedoch gemacht werden:

  • Je länger die Hormonpräparate angewendet werden, umso grösser ist das Brustkrebsrisiko.
  • Das Brustkrebsrisiko nimmt ab, wenn die Therapie abgesetzt wurde.
  • Wurde 5 Jahre nach Absetzen der Hormonpräparate kein Brustkrebs festgestellt, dann ist das Risiko gleich gross wie für Frauen, die nie entsprechende Produkte verwendet haben.

Ich muss Östrogene zur Vorbeugung der Osteoporose verwenden. Was soll ich tun ?

Neben Östrogenen gibt es auch andere Medikamente und Massnahmen, die das Osteoporoserisiko reduzieren. Vereinbaren Sie deshalb einen Termin beim behandelnden Arzt.

Ich leide stark an klimakterischen Beschwerden. Muss ich nun meine Östrogentherapie abbrechen ?

Bei jeder Therapie sind die Vor- und Nachteile individuell abzuwägen. Dem Vorteil der Linderung stehen allfällige Krebsrisiken entgegen. Zur Linderung gibt es zudem Alternativen, die oft hilfreich sind.

Da Sie von den Hormonen momentan einen direkten Nutzen haben, drängt sich ein sofortiger Abbruch nicht auf. Beim nächsten routinemässigen Arztbesuch sollten sie jedoch darüber sprechen, wie lange sie diese Hormone noch nehmen müssen.

Was geschieht, wenn ich die Hormonsubstitutionstherapie sofort abbreche ?

Eine generelle Antwort auf diese Frage kann nicht gegeben werden. Sie ist abhängig davon, weshalb sie die Hormone verwenden.

Setzen sie die Hormone zur Osteoporosevorbeugung ein, dann werden sie nach dem Therapieabbruch gar nichts feststellen können. Sie sollten jedoch einen Termin vereinbaren. Dort können Sie mit dem Arzt besprechen, wie Sie in Zukunft das Osteoporoserisiko senken können.

Verwenden Sie jedoch die Östrogene zur Linderung der Wechseljahrbeschwerden und Sie möchten diese beenden, dann sollte die Dosis allmählich reduziert werden. Bei sofortigem Absetzen besteht nämlich die Gefahr, dass die Beschwerden wieder auftreten können.

Warum bleiben östrogenhaltige Produkte trotz den damit verbundenen Risiken weiterhin im Handel ?

Es gibt Fälle, in welchen der Nutzen einer Hormonsubstitution grösser ist als allfällige Risiken. So kann die kurzfristige Verwendung im Klimakterium sinnvoll sein. Zur Osteoporoseprophylaxe gelten Östrogene jedoch nicht mehr als Mittel der Wahl. Sie sollten nur noch angewendet werden, wenn andere verfügbare Mittel nicht vertragen oder nicht verwendet werden dürfen.

Welche Alternativen zur Hormonsubstitution gibt es ?

Es ist zu unterscheiden zwischen Hormontherapie im Klimakterium und die Verwendung im Zusammenhang mit der Osteoporose.

  • Osteoporoseprophylaxe: Es ist zu unterscheiden zwischen nichtmedikamentösen und medikamentösen Massnahmen. Besonders wichtig ist das regelmässige körperliche Training. Aber auch die Verwendung eines gepolsterten Huftschutzes (sog.Hüftprotektoren) ist eine einfache, aber sehr effiziente Massnahme. Die Verwendung von knochenabbauhemmenden wie auch knochenaufbaufördernden Substanzen sind ebenfalls Alternativen zu der Hormontherapie.
  • Klimakterium: Bei starken Beschwerden sind Hormone oft die einzige effiziente Methode. Pflanzliche Produkte können jedoch bei leichten Fällen eine Alternative darstellen

Wo erhalte ich weitere Informationen ?

Weitere Informationen erhalten Sie nicht nur beim Arzt, sondern auch im Rahmen unserer telefonischen Beratung telefonische Beratung.

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