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Schützen Östrogene vor Demenz ?

Während Jahren habe ich Östrogene verwendet. Diese sollten neben anderen Risiken auch die Gefahr der Demenz reduzieren. Nun habe ich erfahren, dass die längere Anwendung von Östrogenen das Risiko zur Demenz eher steigert. Was stimmt nun ?

Lange Zeit wurde geglaubt, dass Östrogene vor Demenz schützen können. Dieser Glaube basierte auf epidemiologischen Studien. Eine neue grosse Studie widerlegt nun diese Aussage. In der Womens Health Initiative Memory-Study (WHIMS) wurde gezeigt, dass Frauen über 65 Jahren, die langfristig ein Östrogen-Gestagen-Präparat verwenden, ein höheres Risiko haben, an Demenz zu erkranken. Die Hormoneinnahme erhöht nämlich das Risiko einer Demenz auf das Doppelte.

Das erhöhte Demenzrisiko addiert sich zu der erhöhten Herzinfarkt-, Schlaganfall-, Thrombose- und Brustkrebsrate unter Langzeiteinnahme unter Hormonen nach den Wechseljahren. Nach dem heutigen Erkenntnisstand rechtfertigt sich somit die Verwendung der Hormone höchstens nur noch zur Linderung von belastenden Beschwerden wie Hitzewallungen.

Kommentar:

Das Beispiel der Östrogene zeigt es. Was während Jahren sinnvoll erscheint, kann mit einer neuen Studie jederzeit widerlegt werden. Diese Tatsache mag wohl für Patientinnen und Konsumenten unbefriedigend sein, kann aber nicht verhindert werden. Das Beispiel zeigt jedoch auch, dass es in der Medizin keine absolute Wahrheit gibt.

Wichtig ist deshalb, dass man sich in solchen Fällen keine Vorwürfe macht. Denn Therapien dürfen im Rückblick nur nach dem damaligen Wissensstand beurteilt werden.

weitere Informationen:

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