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Interpharma verlangt von Swissmedic raschere Zulassungen

Basel (sda) Der Branchenverband Interpharma fordert vom Schweizerischen Heilmittelinstitut Swissmedic mehr Tempo: Bis 2010 müssten neue Arzneimittel in der Schweiz wieder mindestens so schnell wie in den USA und in der EU geprüft werden.

Heute sei Swissmedic bei den Zulassungsverfahren in der Regel langsamer als die entsprechenden amerikanischen und europäischen Behörden, kritisierte der Verband der forschenden pharmazeutischen Firmen der Schweiz am Freitag in Basel an einer Medienkonferenz zum 75-Jahr-Jubiläum von Interpharma. Bei Swissmedic brauche es deshalb einen raschen Turnaround.

Zu höheren Gebühren bereit

Sollte sich die Prüfung neuer Medikamente nur mit zusätzlichem Personal beschleunigen lassen, will Interpharma dem vor zwei Jahren umstrukturierten staatlichen Heilmittelinstitut beim Ausbau unter die Arme greifen: Die Pharmaindustrie ist bereit, einen Beitrag in Form höherer Gebühren zu leisten.

Laut Interpharma müssen Patienten in der Schweiz derzeit bis zwei Jahre warten, bis innovative Medikamente auf den Markt kommen. Wichtig ist dem Branchenverband die rasche Zulassung in der Schweiz auch wegen der Signalwirkung im Ausland. Rund 40 Länder stützten ihren Zulassungsentscheid auf das Schweizer Dossier, hiess es.

Für die Zukunft der forschenden Pharmaindustrie in der Schweiz sind die Verantwortlichen von Interpharma optimistisch. Mit einer auf Innovation ausgerichteten Wirtschafts- und Bildungspolitik könne die Branche ihre Rolle als Motor für Wohlstand, Wachstum und Wettbewerbsfähigeki im Land beibehalten.

Lobby-Arbeit nur kleiner Teil

Interpharma ist namentlich als Pharmalobby bekannt, die sich etwa für den Patentschutz oder gegen Paralellimporte engagiert. Zu den grössten Erfolgen von Interpharma zählt die Ablehnung der Gen-Schutz-Initiative.

Für die Lobby-Arbeit sind nach Auskunft von Geschäftsführer Thomas Cueni nur zwei der 15 Interpharma-Mitarbeitenden zuständig. Unter anderem publiziert Interpharma auch Statistiken und Studien zum Gesundheitswesen. Über sein Budget macht der Verband keine Angaben. Mitgliedfirmen sind Actelion, Merck Serono, Novartis und Roche sowie als Assoziierte Cilag und Wifor.

Zu seinem 75-Jahr-Jubiläum stiftet Interpharma der Universität Basel einen Lehrstuhl für Gesundheitsökonomie, der zunächst als Assistenzprofessur an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät eingerichtet wird. Laut Cueni soll daraus dereinst eine ordentliche Professur werden.

Zum Jubiläum hat Interpharma überdies vom Journalisten Karl Lüönd ein Buch verfassen lassen. Unter dem Titel 'Rohstoff Wissen' zeigt es im Zeitraffer die Entwicklung der Pharmaindustrie auf und gibt einen Einblick in die Tätigkeit von Interpharma. Erschienen ist das Werk im Verlag Neue Zürcher Zeitung.

sda, 17.11.2008

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